Degressive Abschreibung
Degressive Abschreibung ist eine Methode der Abschreibung, bei der in den ersten Jahren höhere Beträge abgeschrieben werden. Diese Methode spiegelt den Wertverlust von Wirtschaftsgütern realistischer wider, da diese oft in den ersten Jahren stärker an Wert verlieren. Die degressive Abschreibung ist besonders für Unternehmen interessant, die ihre Steuerlast in den Anfangsjahren einer Investition reduzieren möchten.
Definition: Was ist degressive Abschreibung?
Die degressive Abschreibung erlaubt es, jährlich einen festen Prozentsatz vom Buchwert des Wirtschaftsguts abzuschreiben. Dadurch sinkt der Abschreibungsbetrag jedes Jahr, da er auf den jeweils niedrigeren Restbuchwert angewendet wird. Diese Methode steht im Gegensatz zur linearen Abschreibung, bei der jedes Jahr der gleiche Betrag abgeschrieben wird.
Voraussetzungen und gesetzliche Regelungen
Die degressive Abschreibung ist in Deutschland steuerlich zulässig, jedoch nur unter bestimmten Bedingungen. Sie darf nur für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens angewendet werden. Die Höhe des Abschreibungssatzes ist gesetzlich begrenzt und vom Finanzamt vorgegeben. Seit 2020 wurde die degressive Abschreibung zeitweise wieder eingeführt, um Investitionen zu fördern.
Vorteile der degressiven Abschreibung
Die degressive Abschreibung bietet gegenüber der linearen Abschreibung mehrere Vorteile, die sich vor allem auf die steuerliche und finanzielle Situation eines Unternehmens in den ersten Nutzungsjahren eines Wirtschaftsguts auswirken.
Ein wesentlicher Vorteil ist, dass die degressive Abschreibung in den Anfangsjahren deutlich höhere Abschreibungsbeträge ermöglicht als die lineare Methode. Dadurch wird der Gewinn stärker gemindert, was zu einer unmittelbaren Steuerersparnis führt und die Liquidität des Unternehmens verbessert. Gerade bei Investitionen, die in den ersten Jahren einen hohen Wertverlust erfahren – wie technische Geräte oder Fahrzeuge –, bildet die degressive Abschreibung die tatsächliche Wertminderung realistischer ab als die lineare Abschreibung.
Ein weiterer Vorteil ist die beschleunigte Refinanzierung der Investitionskosten: Unternehmen können durch die höheren Abschreibungsbeträge schneller einen Teil ihrer Ausgaben steuerlich geltend machen, was die Kapitalbindung reduziert, und finanzielle Flexibilität schafft. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn in den ersten Jahren hohe Gewinne zu erwarten sind und eine schnelle Steuerentlastung gewünscht wird.
Zudem bietet die degressive Abschreibung einen bilanzpolitischen Gestaltungsspielraum: Unternehmen können – sobald die jährlichen Abschreibungsbeträge unter das Niveau der linearen Abschreibung fallen – zur linearen Methode wechseln, um die restlichen Werte gleichmäßig zu verteilen. Diese Flexibilität ermöglicht eine gezielte Steuerung der Abschreibungs- und Steuerlast über die Nutzungsdauer des Wirtschaftsguts.
Zusammengefasst bringt die degressive Abschreibung folgende Vorteile gegenüber der linearen Methode:
- Höhere Abschreibungsbeträge und Steuerersparnis in den Anfangsjahren
- Realistischere Abbildung des Wertverlusts bei schnell abnutzbaren Wirtschaftsgütern
- Schnellere Refinanzierung und verbesserte Liquidität
- Flexibilität durch späteren Wechsel zur linearen Abschreibung
Diese Vorteile machen die degressive Abschreibung besonders attraktiv für Unternehmen, die Investitionen rasch steuerlich geltend machen und ihre Liquidität in der Anfangsphase stärken möchten.
Durchführung und Berechnung
Die Berechnung der degressiven Abschreibung erfolgt durch Multiplikation des Buchwerts mit dem festgelegten Prozentsatz. Der Buchwert vermindert sich jährlich um den abgeschriebenen Betrag. Die Abschreibung endet, wenn der Restbuchwert den Schrottwert erreicht oder das Wirtschaftsgut vollständig abgeschrieben ist.
Anwendungsbeispiele
Typische Anwendungsfälle sind Maschinen, Fahrzeuge oder technische Anlagen, die in den ersten Jahren stark an Wert verlieren. Unternehmen nutzen die degressive Abschreibung, um ihre Steuerlast zu optimieren und Investitionen schneller abzuschreiben.
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