Storno (Stornierung)
Auch in der Buchhaltung oder der Finanzwelt kann einmal etwas schiefgehen - durch eine Stornierung, kurz: Storno, lassen sich Fehlbuchungen rückgängig machen.
Definition: Was ist eine Stornierung?
Das Wort “Stornierung”, oft abgekürzt als “Storno”, bedeutet grundsätzlich, etwas rückgängig zu machen. Es wird besonders im Rechnungswesen verwendet, um fehlerhafte Buchungen zu korrigieren, kann aber auch in anderen Lebensbereichen vorkommen.
Ein typisches Beispiel ist der klassische Zahlendreher: Ein Buchhalter hat sich bei einem Buchungssatz vertippt und versehentlich 5.000 Euro anstelle der eigentlichen 500 Euro gebucht. Er macht diesen Fehler durch eine Storno-Buchung über 5.000 Euro (gleiche Konten, aber auf der gegenüberliegenden Seite) rückgängig. Anschließend wird die Buchung – dieses Mal mit den korrekten 500 Euro - wiederholt.
Neben offensichtlichen Fehlern wie Falschbuchungen oder Zahlendrehern gibt es zahlreiche weitere Gründe für eine Stornierung in der Buchhaltung. Häufig werden Stornierungen notwendig, wenn ein Kunde von seinem Widerrufsrecht Gebrauch macht oder eine Bestellung storniert. Auch Rückgaben von Waren, Preisnachlässe oder nachträgliche Vertragsänderungen können eine Stornierung erforderlich machen. In manchen Fällen werden Dienstleistungen nicht wie vereinbart erbracht oder Lieferungen bleiben aus, sodass die ursprüngliche Rechnung storniert werden muss. Ebenso kann eine Stornierung notwendig werden, wenn ein Geschäftsvorfall doppelt erfasst wurde oder eine fehlerhafte Umsatzsteuerberechnung vorliegt. Stornierungen sorgen in all diesen Fällen dafür, dass die Buchhaltung korrekt und transparent bleibt.
Rechtliche Vorgaben der Stornierung
Die rechtlichen Grundlagen für Stornierungen in der Buchhaltung sind im Handelsgesetzbuch (HGB), der Abgabenordnung (AO) und im Umsatzsteuergesetz (UStG) geregelt. Diese Vorschriften verlangen, dass alle Geschäftsvorfälle, einschließlich Stornierungen, nachvollziehbar, vollständig und zeitgerecht dokumentiert werden. Eine Stornierung darf eine Buchung nicht einfach löschen, sondern muss sie durch eine entsprechende Gegenbuchung korrekt aufheben. Dadurch bleibt die Nachvollziehbarkeit aller Änderungen im Buchungsverlauf gewährleistet.
Für Stornobelege und Stornorechnungen gilt die gleiche Aufbewahrungspflicht wie für reguläre Buchungsbelege. Nach § 147 AO müssen Unternehmen diese Unterlagen mindestens zehn Jahre lang aufbewahren. Die Dokumentation muss so erfolgen, dass ein sachverständiger Dritter die Stornierung und deren Grund jederzeit nachvollziehen kann. Dies gilt sowohl für papiergebundene als auch für elektronische Stornierungen und Rechnungen. Bei digitaler Archivierung ist sicherzustellen, dass die Daten während der gesamten Aufbewahrungsfrist unverändert und lesbar bleiben.
Eine ordnungsgemäße Aufbewahrung und Dokumentation von Stornierungen ist nicht nur für die eigene Buchführung wichtig, sondern auch bei Betriebsprüfungen durch das Finanzamt. Verstöße gegen die Aufbewahrungspflichten können zu steuerlichen Nachteilen oder sogar zu Bußgeldern führen. Unternehmen sollten daher klare Prozesse für die Stornierung, Dokumentation und Archivierung aller relevanten Unterlagen etablieren.
Was sind die Unterschiede zwischen Storno, Stornierung und Rücktritt?
- Stornierung ist der allgemeine Vorgang, bei dem ein Vertrag, eine Buchung oder ein Geschäftsvorfall aufgehoben wird.
- Rücktritt beschreibt das rechtliche Zurücktreten von einem Vertrag, meist aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Rücktrittsrechte.
Während Storno und Stornierung oft im buchhalterischen Kontext verwendet werden, bezieht sich Rücktritt auf das Vertragsrecht. Ein Storno korrigiert Zahlen in der Buchhaltung, ein Rücktritt beendet die rechtlichen Verpflichtungen aus einem Vertrag.
Welche Stornoarten gibt es?
Der Storno in der Buchhaltung
Das Storno in der Buchhaltung ist besonders wichtig, da es für die so genannte Bilanzwahrheit erforderlich ist. Da eine Bilanz richtig, vollständig und frei von Willkür sein muss, können Fehler nicht entfernt, sondern lediglich durch Storno behoben werden.
Durch die zunehmend digitale Buchführung hat sich die Anzahl der Fehler und der dadurch nötigen Stornierungen drastisch reduziert. Dennoch sind Storno-Buchungen ein wichtiger Bestandteil der buchhalterischen Praxis.
Der Storno in der Wirtschaft
In der Wirtschaft ist der Begriff Storno oder Stornierung ebenfalls anzutreffen. Er wird hier vor allem beim Rücktritt von Verträgen oder Aufträgen verwendet. Storno ist hier oft auch ein rechtlich wichtiges Thema, da zusätzliche Kosten für die betroffenen Unternehmen anfallen können, zum Beispiel weil bereits mit der Ausführung begonnen wurde. Stornierungsgebühren, Fristen oder sogar Konventionalstrafen sind daher keine Seltenheit.
Der Storno im Bankwesen
Auch Buchungen, die von Banken durchgeführt werden, lassen sich stornieren. Dabei macht das Geldinstitut einen Vorgang rückgängig, wenn zum Beispiel ein Kontoinhaber Geld an ein falsches Empfängerkonto überwiesen hat. Storno ist jedoch nur möglich, sofern die Überweisung noch nicht abgeschlossen bzw. angekommen ist.
Typische Fehler und wie man sie vermeidet
Typische Fehler bei Stornierungen sind unvollständige oder fehlende Dokumentation, die zu Nachfragen bei Betriebsprüfungen führen. Oft werden Stornobuchungen nicht korrekt als Gegenbuchungen erfasst, was die Nachvollziehbarkeit erschwert. Ein weiterer häufiger Fehler ist die Verwechslung von Storno und Umbuchung, wodurch falsche Konten belastet werden. Auch das Nichtbeachten von Fristen für Stornierungen kann steuerliche Nachteile verursachen.
Um Fehler zu vermeiden, sollten Unternehmen klare Prozesse für Stornierungen etablieren und alle Belege sorgfältig archivieren. Regelmäßige Schulungen der Buchhaltungsmitarbeiter helfen, Unsicherheiten zu reduzieren und Fehler zu minimieren. Die Nutzung von Buchhaltungssoftware mit integrierten Stornofunktionen unterstützt eine korrekte und transparente Abwicklung. Praxisbeispiele zeigen, dass doppelte Buchungen oder fehlerhafte Rechnungen häufig storniert werden müssen, um die Buchführung zu korrigieren.
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