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Handelsgesetzbuch: Was ist das HGB?

Das Handelsgesetzbuch (HGB) ist ein umfangreicher Gesetzestext, der das Handelsrecht in Deutschland bestimmt. Hier sind die Regeln und Vorschriften für Kaufleute, verschiedene Gesellschaftsformen sowie für Handelsgeschäfte aufgeführt. Auch das Seehandelsrecht ist durch das HGB geregelt.

Es bildet die Grundlage für die Tätigkeit von Kaufleuten, Unternehmen, Buchhaltern, Steuerberatern und anderen unternehmerisch oder wirtschaftlich tätigen Menschen. Das Handelsgesetzbuch spielt aufgrund seiner Bedeutung für Wirtschaft und Industrie eine zentrale Rolle: Es wird einerseits von Gesetzen (wie zum Beispiel Regelungen der Europäischen Union) beeinflusst. Andererseits bildet es die Grundlage für weitere Gesetze und Regelungen, etwa zur Umsatzsteuer.

Was regelt das Handelsgesetzbuch?

Das HGB ist ein sehr umfangreiches Gesetz, das zahlreiche Bereiche des Handels regelt. Besonders wichtig sind dabei die zahlreichen Vorgaben, die das Handelsgesetzbuch zur Buchführung macht: Hier sind zum Beispiel die Bilanzierungsgrundsätze enthalten. Diese spielen bei der Erstellung der Bilanz eine wichtige Rolle. Darüber hinaus enthält das Handelsgesetzbuch Vorgaben für das Verfassen von Wirtschaftsberichten und anderen wichtigen Dokumenten.

Auch die doppelte Buchführung und die Buchung laufender Geschäftsvorfälle sind dort verankert.

Daneben enthält das Handelsgesetzbuch aber auch Definitionen zum “Handelsstand”:

  • Wer ist ein Kaufmann oder eine Kauffrau?
  • Was ist eine Firma?
  • Wer hat wann Prokura?

Die Rechte und Pflichten, die mit dem Handelsstand einhergehen, sind ebenfalls aufgeführt. Das Gleiche gilt für die Formen von Handelsgeschäften und das Seehandelsrecht. Ein besonders wichtiger Teil befasst sich außerdem mit den Gesellschaftsformen.

Unterschiede zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften

Die Unterschiede zwischen Einzelunternehmen, Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften sind im Handelsgesetzbuch klar festgelegt. Es enthält die Vorschriften für die einzelnen Unternehmensformen und regelt auch, wann diese Anwendung finden.

Je nach Gesellschaftsform muss ein Unternehmen unterschiedliche Pflichten erfüllen. So bestimmt das Handelsgesetzbuch zum Beispiel, ob eine einfache Einnahmenüberschussrechnung ausreicht oder die aufwendigere Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) notwendig ist.

Die Vorschriften für Gesellschaften sind dabei oft strenger. Oft schließen sie Wahlrechte und Vereinfachungen aus, die zum Beispiel für Einzelunternehmer gelten. Auch die Berichte, Ermittlung von Geschäftsergebnissen und allgemeiner Dokumentationsaufwand, die das Handelsgesetzbuch vorgibt, sind hier deutlich umfangreicher.

Änderungen des Handelsgesetzbuches

Das Handelsgesetzbuch ist bereits über hundert Jahre alt und wurde in seiner Geschichte immer wieder angepasst und aktualisiert. Auch heute gibt es immer noch regelmäßige Änderungen. Die Vorgaben und Gesetzte der Europäischen Union haben beispielsweise einen großen Einfluss auf das HGB.

Auch die Anpassung an die internationalen Buchhaltungsstandards IRFS (“International Financial Reporting Standards”) sorgen immer wieder für Veränderungen. Das System ist für Konzernabschlüsse kapitalmarktorientierter Unternehmen bereits verpflichtend.

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