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Forderungseinzug: Definition und Beispiele 

Der bloße Umsatz garantiert nicht automatisch eine solide Liquidität. Unternehmen können trotz erfolgreicher Geschäfte schnell in finanzielle Engpässe geraten, insbesondere wenn sie hohe Außenstände haben. Oftmals zögern Kunden mit der Bezahlung von Rechnungen, sei es aufgrund gewährter Kredite oder einfach durch Zahlungsverzug. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist ein effektives Forderungsmanagement von entscheidender Bedeutung.

Was ist ein Forderungseinzug?

Der Forderungseinzug bezieht sich auf die erfolgreiche Durchsetzung offener Forderungen, sei es durch Zahlungsmethoden wie Lastschrift oder andere Formen. Dies kann sowohl außergerichtlich als auch gerichtlich erfolgen und ist auch unter Begriffen wie Inkasso bekannt. Angesichts der globalen Lieferkettenprobleme und der zunehmenden Zahlungsausfälle sehen viele Unternehmen die Sicherung ihrer Forderungen als dringende Priorität an.

Verschiedene Verfahren eines Forderungseinzugs

Unternehmen haben verschiedene Möglichkeiten, offene Forderungen einzutreiben. Sie können interne Forderungsmanagement-Systeme implementieren, Zahlungserinnerungen und Mahnschreiben versenden oder sogar rechtliche Schritte einleiten. Dennoch besteht immer das Risiko von Forderungsausfällen, insbesondere wenn alle Maßnahmen erfolglos bleiben. In solchen Fällen kann die Inanspruchnahme externer Dienstleister eine Option sein, um den Forderungseinzug zu unterstützen. Auch wenn das mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, die man sorgfältig kalkulieren sollte.

Forderungseinzug für Dritte

Große Konzerne, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) greifen auf die Dienste professioneller Drittanbieter zurück, um das Risiko von Forderungsausfällen zu minimieren. Der Forderungseinzug durch Dritte hat sich zu einem etablierten Geschäftsmodell entwickelt, das unter Begriffen wie Factoring, Forderungsabtretung und Inkasso bekannt ist.

Ein häufig gewähltes Beispiel ist das Factoring, bei dem Unternehmen ihre Forderungen in der Regel vollständig verkaufen. Dadurch übernimmt der Forderungskäufer die Verantwortung für den gesamten Forderungseinzug, während das ursprüngliche Unternehmen eine Gebühr an den Käufer entrichtet. Der Hauptvorteil liegt darin, dass das ursprüngliche Unternehmen nicht mehr das Risiko von Forderungsausfällen tragen muss und weniger Ressourcen für das Forderungsmanagement aufwenden muss. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es verschiedene Formen des Factorings gibt, die je nach den Bedürfnissen und Anforderungen des Unternehmens unterschiedlich sein können.

Forderungseinzug und Inkasso

Inkassounternehmen werden in der Regel aktiv, wenn der Zahlungstermin für eine bestimmte Rechnung bereits verstrichen ist – also ein Zahlungsverzug vorliegt. Das Inkassoverfahren selbst umfasst verschiedene Stufen, bei denen das Inkassounternehmen verschiedene Aufgaben übernehmen kann, darunter den eigentlichen Forderungseinzug, das Mahnwesen, das gerichtliche Mahnverfahren und die Überwachung titulierter Forderungen. Dabei kann das Inkassounternehmen entweder im Auftrag des Gläubigers handeln oder die Forderung selbst aufkaufen.

Die Branche der Inkassobüros genießt zwar bei vielen Verbrauchern einen zweifelhaften Ruf. Trotz häufig bedrohlicher Darstellungen in Film und Medien arbeitet der Großteil jedoch professionell. Wichtig ist daher, ein seriöses Inkassounternehmen zu wählen, das sensibel in der Kommunikation mit den Schuldnern vorgeht.

Forderungseinzug durch einen Anwalt

Ein Rechtsbeistand (ähnlich einem Inkassobüro) kann etwa folgende Aufgaben übernehmen:

  • die außergerichtliche Beitreibung von Forderungen
  • die gerichtliche Beitreibung von Forderungen für die Firma

Ob Inkassodienstleister oder Anwalt: Ein Schreiben durch einen externen Dienstleister kann schon allein psychologisch eine ganz andere Wirkung entfalten als eine erneute Zahlungserinnerung des Gläubigers. Daher ist diese Form des Forderungseinzugs häufig auch erfolgreich.

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