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Zahlungsverzug

Was ist Zahlungsverzug?

Kommt ein zahlungspflichtiger seiner Zahlungspflicht beispielsweise für eine erhaltene Dienstleistung oder Ware nicht fristgerecht nach, liegt ein Zahlungsverzug vor. Es handelt sich dabei um ein unzuverlässiges sowie widerrechtliches Verhalten.

Wichtig um rechtlich gegen einen Zahlungsverzug vorzugehen sind das Vorliegen einer Rechnung oder ähnlicher Dokumente.

Rechte bei Zahlungsverzug

Rechtlich sind Angelegenheiten bei Zahlungsverzug im BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) unter § 286 „Verzug des Schuldners“ geregelt. Die Definition von Zahlungsverzug lautet dort: „Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, (...), so kommt er durch die Mahnung in Verzug.“. Eine Mahnung ist aber nicht in jedem Fall für den Zahlungsverzug Voraussetzung.

Voraussetzungen für Zahlungsverzug sind auch gegeben, wenn:

  1. „für die Leistung eine Zeit nach dem Kalender bestimmt ist,“ (§ 286 BGB)
  2. „der Leistung ein Ereignis vorauszugehen hat und eine angemessene Zeit für die Leistung (...), dass sie sich von dem Ereignis an nach dem Kalender berechnen lässt,“ (§ 286 BGB)
  3. „der Schuldner die Leistung ernsthaft und endgültig verweigert“ (§ 286 BGB)
  4. „aus besonderen Gründen unter Abwägung der beiderseitigen Interessen der sofortige Eintritt des Verzugs gerechtfertigt ist.“ (§ 286 BGB)

Da Zahlungsverzug nicht einmal als Ordnungswidrigkeit gilt, bleibt eine verspätete Zahlung für den Kunden meist folgenlos. Die Beweislast liegt beim Lieferanten. Hat ein Kunde nie eine Zahlungsabsicht besessen, muss der Lieferant dies nachweisen. Und zwar bevor der Zahlungsverzug als Eingehungs- der Kreditkartenbetrug gilt und verfolgbar ist.

Probleme durch Zahlungsverzug

Besonders in der Gründungsphase eines Unternehmens kann Zahlungsverzug zur Bedrohung werden – vor allem bei einer schwachen Eigenkapitalausstattung. Ist ein zu geringes Anlagevermögen vorhanden, um einen Zahlungsverzug auszugleichen, hängt alles an der fristgerechten Zahlung der Kundschaft ab. Schließlich gibt es auch Löhne und Gehälter zu bezahlen.

Ein weiteres Problem sind verfälschte Kennzahlen. Da das Unternehmen weniger Liquidität hat, als ihm eigentlich zusteht, sinkt die Eigenkapitalquote. Durch eine Wertberichtigung lässt sich schnell erkennen, wie stark der Zahlungsverzug die Unternehmensliquidität beeinflusst.

Eine geringere Liquidität führt zu Wettbewerbsnachteilen. Beispielsweise, wenn das Geld für den Kauf von Waren sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen fehlt.

Schützen Sie Ihr Unternehmen daher am besten im Vorfeld vor Zahlungsverzug. Lassen Sie sich zum Beispiel zu entsprechenden Methoden wie sicherer Bezahlung beraten.

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