Buchhaltung.de

Sale-and-Lease-Back

Sale-and-Lease-Back ist ein Finanzierungsmodell, das Unternehmen zur kurzfristigen Liquiditätsbeschaffung und Bilanzoptimierung nutzen. Dabei verkauft ein Unternehmen eigene Vermögenswerte, meist Immobilien oder Maschinen, an eine Leasinggesellschaft und least diese direkt im Anschluss zurück. Das Modell ist besonders in kapitalintensiven Branchen weit verbreitet und bietet flexible Möglichkeiten, gebundenes Kapital freizusetzen, ohne auf die Nutzung der Vermögenswerte verzichten zu müssen.

Wie funktioniert Sale-and-Lease-Back?

Beim Sale-and-Lease-Back verkauft das Unternehmen Vermögensgegenstände, beispielsweise Immobilien oder Maschinen, an eine Leasinggesellschaft. Nach dem Verkauf schließt das Unternehmen mit dem Käufer einen Leasingvertrag ab und nutzt das Objekt weiterhin gegen Zahlung von Leasingraten. Die Vertragslaufzeit und die Konditionen werden individuell vereinbart und richten sich nach den Bedürfnissen des Unternehmens. Während der Leasingdauer bleibt das wirtschaftliche Nutzungsrecht beim Unternehmen, das juristische Eigentum liegt jedoch bei der Leasinggesellschaft. Nach Ablauf des Leasingvertrags besteht häufig die Möglichkeit, das Objekt zu einem vorher vereinbarten Restwert zurückzukaufen oder den Vertrag zu verlängern.

Was sind die Vorteile von Sale-and-Lease-Back?

Ein wesentlicher Vorteil des Sale-and-Lease-Back besteht in der sofortigen Liquiditätszufuhr. Das Unternehmen erhält durch den Verkauf einen Geldbetrag, den es flexibel für Investitionen, Schuldenabbau oder andere betriebliche Zwecke einsetzen kann. Die Bilanzstruktur verbessert sich, da das verkaufte Objekt aus der Bilanz verschwindet und die Eigenkapitalquote steigt. Zudem können Unternehmen durch die Leasingraten ihre Kosten besser planen, da diese als Betriebsausgaben steuerlich absetzbar sind. Sale-and-Lease-Back ermöglicht es, die Nutzung wichtiger Vermögenswerte aufrechtzuerhalten, ohne sie dauerhaft zu verlieren. Die Flexibilität bei der Vertragsgestaltung bietet zusätzlichen Spielraum für individuelle Lösungen.

Typische Anwendungsbereiche

Sale-and-Lease-Back wird häufig von Unternehmen genutzt, die kurzfristig Kapital benötigen, beispielsweise zur Finanzierung von Wachstum, Restrukturierungen oder zur Verbesserung der Liquidität. Besonders beliebt ist das Modell bei Immobilien, Produktionsanlagen, Fahrzeugflotten oder hochwertigen Maschinen. Auch öffentliche Einrichtungen und Kommunen greifen auf Sale-and-Lease-Back zurück, um Investitionen zu realisieren, ohne die Haushaltslage zu belasten.

Bilanzielle und steuerliche Aspekte

Durch den Verkauf und das anschließende Leasing verändert sich die Bilanzstruktur des Unternehmens. Das Objekt wird aus dem Anlagevermögen ausgebucht, der Verkaufserlös erhöht die liquiden Mittel. Die Leasingraten werden als Betriebsausgaben verbucht und mindern den steuerpflichtigen Gewinn. Unternehmen sollten jedoch beachten, dass die Bilanzierung nach internationalen Rechnungslegungsstandards (z. B. IFRS 16) besondere Anforderungen an die Darstellung von Leasingverhältnissen stellt. Eine sorgfältige steuerliche und rechtliche Prüfung ist daher ratsam, um alle Vorteile optimal zu nutzen und Risiken zu vermeiden.

(0 79 57) 4 11 05 24 | info@buchhaltung.de
Erbracht werden ausschließlich Leistungen gem. § 6 Nr. 3 und 4 des StBerG, ohne Rechts- und Steuerberatung.
Wir verwenden Cookies
Wir möchten Sie um Zustimmung zur Verwendung von Cookies bitten. Diese dienen uns zur Analyse der Zugriffe auf unsere Website und deren Optimierung.
technisch notwendige Cookies
Cookies zur Statistik und Webanalyse
Alle Cookies akzeptieren
Auswahl speichern